Wirtschaftsförderung Wetterau wird neu strukturiert
Die Wirtschaftsförderung Wetterau GmbH steht vor einer umfassenden Neustrukturierung. „Ziel der Gesellschafter ist es, die Wirtschaftsförderung und somit die Entwicklung der regionalen Wirtschaft und des ländlichen Raums weiter zu stärken“, erklärt Landrat Jan Weckler. Hierfür sind eine Anpassung des Gesellschaftsvertrags und damit die Neuverteilung der Gesellschafteranteile notwendig.
Die Bedeutung der Wirtschaftsförderung für die Wirtschaftsregion Wetterau und die nachhaltige Regionalentwicklung im ländlichen Raum nimmt seit ihrer Gründung 1999 stetig zu. Der Gesellschafterkreis – bestehend aus der Industrie- und Handelskammer Gießen-Friedberg, der Sparkasse Oberhessen, den regionalen Volksbanken, der OVAG, dem Verein „Wirtschaft.Regionalentwicklung.Wetterau e.V.“ sowie dem Wetteraukreis – erhöhte deshalb seine jährlichen Umlagen bis 2019 auf insgesamt 257.000 Euro pro Jahr sowie 2023 erneut auf insgesamt 442.000 Euro pro Jahr. Der Kreis steuert hiervon einen Anteil von 258.500 Euro bei.
Kern der nun geplanten Neustrukturierung, über die der Wetterauer Kreistag in seiner Sitzung am Mittwoch befindet, ist die einmalige Erhöhung des Stammkapitals von 25.000 Euro auf 300.000 Euro und die Neuverteilung der Anteile. Der Wetteraukreis soll mit 74,5 Prozent Mehrheitsgesellschafter werden und mit 220.000 Euro den größten Teil des Stammkapitals einbringen. Die anderen Gesellschafter bleiben weiterhin Partner, ihre Anteile reduzieren sich jedoch wunschgemäß auf jeweils 5,1 Prozent.
Landrat Weckler erklärt: „Neben den bereits etablierten Aufgaben wie Standortmarketing, Unternehmens-Ansiedlung, Veranstaltungen und Bildung von Netzwerken spielen inzwischen weitere Aspekte eine tragende Rolle im Leistungsspektrum der Wirtschaftsförderung. Hierzu zählen die Entwicklung des ländlichen Raums beispielsweise durch die Begleitung des LEADER-Förderprogramms, die impulsgebende Unterstützung der Kommunen sowie die Vernetzung von Wissenschaft und Forschung mit der Region. Der Gesellschaftsvertrag wurde 1999 formuliert und 2015 erweitert. Nach weiteren zehn Jahren Geschäftstätigkeit ist es nun an der Zeit, den Vertrag an die aktuellen Gegebenheiten und zukünftigen Aufgabenstellungen anzupassen.“
Vor- und Zwischenfinanzierung von Projekten
Besonders das stetig wachsende Regionalmanagement des EU-Förderprogramms „LEADER“ ist von großer Bedeutung für den Wetteraukreis. Für die aktuelle Förderperiode 2023-2027 konnte ein Förderbudget von knapp sechs Millionen Euro für die Region Wetterau/Oberhessen gesichert werden. Die Umsetzung dieser Projekte verlangt seitens der Gesellschaft jedoch eine Vor- und Zwischenfinanzierung der Maßnahmen sowie der in der Wirtschaftsförderung hierfür angesiedelten personellen Stellen. In Summe benötigt die GmbH unterjährig hierfür liquide Mittel in Höhe von bis zu 300.000 Euro. In Abstimmung mit allen Gesellschaftern soll der GmbH diese Summe einmalig auf dem Wege der Stammkapitalerhöhung zur Verfügung gestellt werden.
Die Neustrukturierung umfasst nicht zuletzt auch eine Umbenennung der Gesellschaft: Ab dem 1. April 2025 soll sie unter dem Namen „Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Regionalentwicklung im Wetteraukreis mbH“ firmieren.
„Um das vielfältige Potenzial, das der Wetteraukreis bietet, nachhaltig auszuschöpfen, braucht es eine zukunftsorientierte und belastbare Organisation der Wirtschaftsförderung und Regionalentwicklung. Mit der Neustrukturierung machen wir die Gesellschaft zukunftsfähig. Wir setzen die Stärkung der Wirtschaftsförderung konsequent fort und übernehmen dabei die Verantwortung, die aus den Anteilverhältnissen resultiert“, betont Landrat Jan Weckler.