Streuobstwiesen

Ebenso typisch wie die Flußauen sind die Streuobstbestände in der westlichen und östlichen Wetterau. Sie zählen zu den artenreichen Lebensräumen. Einmalig schön stellt sich die Natur im Frühjahr dar, wenn die Bäume in voller Blütenpracht stehen. Tradition und Kultur des Obstanbaues lassen sich auf den Apfelwein- und Obstwiesenrouten erfahren und regionale Spezialitäten bei einer Einkehr genießen.

Zwei Etagen für Mensch und Natur

Kirschen in Ockstadt

Rund 42.000 Kirschbäume verwandeln den Friedberger Stadtteil Ockstadt im April in ein wahres Blütenmeer, ein Naturerlebnis besonderer Art. Viele alte, knorrige Hochstämme sind in den höheren Lagen noch erhalten, während weiter unten seit einigen Jahren mittel- und niedrigstämmige Bäume überwiegen.

Der Obstanbau spielte früher eine zentrale Rolle in der Versorgung der Landbevölkerung mit Lebensmitteln und Vitaminen. Rund um die Ortschaften entstanden teils geschlossene Gürtel aus Obstwiesen mit hochstämmigen Bäumen. Davon sind heute noch 200.000 im Wetteraukreis erhalten, wodurch er eine Spitzenposition in Hessen einnimmt. Die Ockstädter Früchte werden zur Erntezeit im Direktverkauf angeboten.

Die Obstwiesen mit den alten Hochstämmen sind der Lebensraum mit den meisten Tier- und Pflanzenarten. Regelmäßig lassen sich Steinkauz, Grünspecht oder Gartenrotschwanz beobachten. Oberhalb des Kirschenbergs befindet sich ein ehemaliges Militärgelände, das heute Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten der Magerrasen und Heiden ist. Zu beobachten gibt es hier Vogelarten wie Baumpieper, Neuntöter und Heidelerche oder Edelfalter wie Rotbraunes Ochsenauge.

Von der Höhe aus bietet sich ein schöner Blick auf die Kreisstadt Friedberg, auf die Wetterau und bis zum Hoherodskopf (764 m) im Vogelsberg.

Eine detaillierte Übersicht und umfassende Informationen über die natürlichen Lebensräume der Wetterau bietet der Naturschutzfonds Wetterau e.V.

 

Zur Broschüre "Natur. Erlebnis. Wetterau"