Blütenreiche Magerrasen und Heiden mit seltener Flora und Fauna ("Rote Liste") sind anzutreffen auf nährstoffarmen Böden an sonnigen Hängen und Kuppen („Wetterauer Trockeninseln“) auf traditionellen Schafhutungen.
Sie sind eine Augenweide: Die Magerrasen mit Kartäuser-Nelken, Küchenschellen und Wilden Möhren. Sie wachsen auf steinigen Kuppen und Hängen, meist an den Rändern der lößgeprägten Wetterau, dort, wo kein Ackerbau mehr möglich ist und schon seit Jahrhunderten Schafe gehütet werden. Mit der Beweidung blieben die Magerrasen frei von Bäumen und Sträuchern, ein großer Reichtum an speziell angepassten Tier- und Pflanzenarten stellte sich ein.
Weite Blicke über magere Böden
Die Magerrasen bei Nidda
Wertvolle Magerrasen werden über die „Schäfer- und Magerrasenroute Nidda“ (12 km) zwischen dem Stadtteil Nidda-Eichelsdorf (Startpunkt) und Nidda (Endpunkt) verbunden. Die Wanderstrecke ist sehr abwechslungsreich und bietet viele schöne Ausblicke. Großformatige Infotafeln erläutern die Historie der Schäferei und ihren Beitrag zur Erhaltung von Biotopen und Pflanzenarten.
Unterwegs können typische Magerrasenbewohner wie Zauneidechse, Schlingnatter, Feldgrille und Großer Perlmuttfalter entdeckt werden. Schöne Blühaspekte der Magerrasen ergeben sich im Sommer. Der Gesang der Goldammer und der Feldgrille ist bis in den August hinein zu hören. Einen tiefen Blick in die Erdgeschichte erlaubt der Steinbruch Michelnau, der direkt an der Route liegt.
Blick über die Wetterau
Hinauf auf den Hausberg bei Butzbach
Am Fuße des Hausbergs (486 m) bei Butzbach-Hoch-Weisel befinden sich Relikte eines ganz besonderen Lebensraums, der sich kleinflächig auf kargen Böden entlang des östlichen Taunusrandes erhalten hat: Die Heide.
Als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet Wacholderheide und Streuobstwiese bei Hoch-Weisel, nach europäischem Recht unter Naturschutz gestellt, stechen die flächendeckend vorkommenden Wacholder sofort ins Auge. Auch heute noch weiden Schafe zur Erhaltung der mageren Flächen und drängen damit aufkommenden Wald immer wieder zurück.
Neben vielen seltenen Pflanzenarten lebt hier eine beachtliche Anzahl an Heuschrecken und Schmetterlingen. Dazu kommen Waldeidechse, Schlingnatter, Wendehals oder Grünspecht.
Ein Ausflug auf den Hausbergturm ist empfehlenswert. Er bietet einen atemberaubenden Blick in die weite Ebene der Wetterau, und Panoramatafeln beschreiben die umgebende Landschaft. Der Blick auf die "Goldene Wetterau" zur Rapsblüte oder vor der Gertreideernte ist besonders eindrucksvoll. Bei optimaler Sicht reicht er bis in den Vogelsberg.
Die keltische Ringwallanlagen am Hausberg und am Brüler Berg erschließt der Keltenrundwanderweg.
Am Schrenzer Berg weist ein Limes-Wachtturm auf den Limes (UNESCO-Weltkulturerbe) hin. Der Deutsche Limes-Radweg verläuft in unmittelbarer Nähe und erschließt die römischen Spuren in der Region.
Eine detaillierte Übersicht und umfassende Informationen über die natürlichen Lebensräume der Wetterau bietet der Naturschutzfonds Wetterau e.V.
Zur Broschüre "Natur. Erlebnis. Wetterau"