Tag der offenen Grabung in Münzenberg-Gambach
Zum Tag der Offenen Grabung im Juli 2015 konnten sich zahlreiche Besucher in Münzenberg-Gambach ein Bild verschaffen und die äußerst sehenswerten archäologischen Untersuchungen begutachten. Neben den Resten eines römischen Gutshofes konnten Relikte aus der Eisen- und Jungsteinzeit nachgewiesen werden.
Beeindruckende Zeugnisse einer römischen Villa Rustica
Seit Ende März 2015 laufen die Ausgrabungen am Ostrand des Baugebietes „Brückfeld IV“ in Münzenberg-Gambach. Im Vorfeld der Erschließungsarbeiten wurden die Untersuchungen im Bereich des 4. Bauabschnittes bereits abgeschlossen. Zurzeit laufen noch die Arbeiten im zukünftigen 5. Bauabschnitt des Wohngebietes. Da in diesem Bereich die umfangreichen Reste einer römischen Villa Rustica (Gutshof) liegen und um Kosten zu sparen, werden die archäologischen Arbeiten für den 5. Bauabschnitt bereits in diesem Jahr durchgeführt.
Tag der offenen Grabung
Am 26. Juli 2015 haben über 1.000 Besucher die Gelegenheit wahrgenommen, den Archäologen bei ihren Grabungen in Münzenberg-Gambach über die Schulter zu schauen und sich vor Ort zu informieren. Im Stundentakt wurden die Besuchergruppen über das etwa ein Hektar große Ausgrabungsgelände geführt.
Die Kreisarchäologie stellte die bereits sichtbaren Ergebnisse ihren Besuchern vor. Neben den beeindruckenden Resten des römischen Gutshofes mit Umfassungsmauer, den Grundmauern des steinernem Hauptgebäudes sowie eines Nebengebäudes wiesen die Fachleute vor allem auf die hervorragend sichtbare Holzbauphase der Vorgängeranlage hin. Obwohl weniger als die Hälfte des Gutshofes im Baugebiet liegt, muss gut ein Hektar Fläche dokumentiert werden.
Neben den römischen Gebäuderesten des zweiten bis dritten Jahrhunderts nach Christus konnten auch die Spuren eines etwa 6.000 Jahre alten Hauses aus der Jungsteinzeit entdeckt werden. Ausgewähltes Fundmaterial war auf großen Tischen ausgebreitet: Römische und jungsteinzeitliche Gefäßkeramik, Ziegel mit Stempeln der XXII. und XIIII. Legion, Eisenwerkzeuge, eine Hipposandale (eiserner Hufschutz für Lasttiere) und ein jungsteinzeitlicher Mahlstein.