Feministische facts zu Weihnachten
Welche Rolle spielt Geschlecht eigentlich, wenn es um die Weihnachtsfeiertage geht? Dieses Jahr möchten wir die Rolle der Frau rund um Weihnachten beleuchten und haben ein wenig recherchiert. Wir sind auf einige „facts“ gestoßen, die wir gerne mit Euch/Ihnen teilen möchten!
1. Weihnachtsbäume und Frauenrechte
Es gibt historische Berichte darüber, dass Suffragetten in Großbritannien im frühen 20. Jahrhundert politische Botschaften an Weihnachtsbäume gehängt haben. Diese Aktionen waren Teil ihrer Protestbewegung für das Frauenwahlrecht. Ein bekanntes Beispiel ist die Aktion von 1910, als Suffragetten in London an einem Weihnachtsbaum im Trafalgar Square Botschaften anbrachten, um auf die Ungerechtigkeit der fehlenden Wahlrechte für Frauen aufmerksam zu machen. Weihnachten wurde so zu einer Plattform für soziale Gerechtigkeit.
2. Von wegen besinnlich – Frauen und Care-Arbeit um die Weihnachtsfeiertage
Weihnachtsdeko besorgen, Adventskranz binden, Adventskalender befüllen, Geschenke für Familienmitglieder kaufen, Plätzchen für Weihnachtsfeiern backen, das Zuhause schmücken, Familientreffen organisieren. Nach dem zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung leisten Frauen im Schnitt 52,4 Prozent mehr Care-Arbeit am Tag als Männer. Um die Weihnachtszeit dürfte diese Zeit rapide ansteigen. Studien zeigen, dass Frauen um die Weihnachtsfeiertage im Durchschnitt bis zu 20 Stunden oder mehr mit Care-Arbeit verbringen. Feiertage können somit für Frauen durchaus zur Belastungsprobe werden, statt zu einer besinnlichen Zeit.
3. Das Weihnachtspostamt wird von Frauen betrieben
Das "Weihnachtspostamt" in Himmelpfort in Brandenburg wird traditionell von einem Team aus engagierten Frauen geleitet, die jedes Jahr auf tausende von Briefen an den Weihnachtsmann antworten. Ohne sie gäbe es viele enttäuschte Kinder.
4. Feministische Kritiken zu Weihnachten
Es gibt unterschiedliche feministische Kritiken an Weihnachten. Zum Beispiel verstärkt Weihnachten oft traditionelle Rollenbilder von Männern und Frauen. Frauen übernehmen häufig die Hauptverantwortung für die Organisation und Durchführung der Feierlichkeiten. Dadurch haben sie mehr Hausarbeit und emotionale Aufgaben als Männer.
Gesellschaftliche Erwartungen an Frauen sind zu Weihnachten besonders hoch. Das kann zu viel Stress und zu dem Gefühl führen, nicht zu genügen. Außerdem wird Weihnachten oft als Fest in traditionellen, heterosexuellen Familien gezeigt. Dadurch werden alternative Lebensformen und Alleinlebende weniger beachtet und benachteiligt.