Aktuelle Selbsthilfezeitung mit Schwerpunktthema „Autismus“

Zusammenhang zwischen Autismus und ADHS verstehen und im Alltag und der Behandlung beachten

Zwei Menschen stehen mit jeweils einer Zeitschrift in der Hand vor einem Tannenbaum.

Autismus besser verstehen: Landrat Jan Weckler und Anette Obleser von der Selbsthilfe-Kontaktstelle empfehlen die aktuelle Ausgabe der Selbsthilfe-Zeitung. Foto: Wetteraukreis

Autismus, auch Autismus-Spektrum-Störung (ASS) genannt, ist eine neurologische Entwicklungsstörung. Die Betroffenen haben Schwierigkeiten mit anderen Menschen zu interagieren, können deren Reaktionen kaum einschätzen und ihre eigenen Gefühle nur schwer artikulieren. In Deutschland lebt etwa ein Prozent der Bevölkerung mit der Diagnose Autismus. Die 49. Ausgabe der Selbsthilfezeitung für die Wetterau befasst sich mit aktuellen Forschungsergebnissen sowie dem gelungenen Umgang mit der Erkrankung. Landrat Jan Weckler hat gemeinsam mit Anette Obleser von der Selbsthilfe-Kontaktstelle des Wetteraukreises das neue Heft vorgestellt.

Auffallend häufig tritt in Familien gleichzeitig die sogenannte Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) auf. Ein interdisziplinärer Behandlungsansatz ist notwendig, um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden. Auch niedrigschwellige Anlaufstellen, die sich mit dem Zusammenspiel der beiden Erkrankungen auskennen, sind eine wichtige Unterstützung.

Für die neue Ausgabe der Selbsthilfezeitung wurden die Selbsthilfe-Kontaktstelle des Wetteraukreises und die Selbsthilfekontaktstelle Bürgeraktive Bad Vilbel vom Marburger Institut für Autismusforschung und Therapie (MarIAT) sowie der Institutsambulanz in Butzbach unterstützt. Wertvolle wissenschaftliche sowie praxisbezogene Beiträge lieferten zudem der Friedberger Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie Dr. Andreas Rave, die Frankfurter Psychologin Sabrina Moll, die Fachstelle Eingliederungshilfe Steuerung des Wetteraukreises und die Autismus-Selbsthilfegruppen. Im Wetteraukreis gibt es derzeit vier Autismus-Selbsthilfegruppen.

Neues Faltplakat listet 160 aktive Selbsthilfegruppen im Wetteraukreis für 2025

Insgesamt sind in der Region im kommenden Jahr etwa 160 Selbsthilfegruppen und Gesprächskreise zu vielen verschiedenen Themen aktiv. Diese sind ab sofort auf einem neuen Faltplakat der Selbsthilfe-Kontaktstelle des Wetteraukreises zu finden.

Anette Obleser von der Selbsthilfe-Kontaktstelle sagte: „Selbsthilfegruppen fördern nicht nur den Austausch von praktischen Strategien, sondern bieten auch emotionale Unterstützung. Das Gefühl, nicht allein zu sein und dass Andere ähnliche Kämpfe durchleben, kann sehr entlastend wirken.“ Durch das Teilen von Erfahrungen könnten Mitglieder auch neue Bewältigungsmechanismen entwickeln und das Verständnis für die Bedürfnisse ihrer Angehörigen vertiefen, so Obleser.

Landrat Jan Weckler lobte das vielseitige Engagement von Menschen, die sich in Selbsthilfegruppen im Wetteraukreis einbringen: „Wer selber tätig wird, sich austauscht, von anderen lernt und Gemeinschaft in schwierigen Situationen findet, kann erleben, dass auch das heilsam sein kann.“ Er ermutigte Betroffene und Angehörige, Selbsthilfegruppen zu besuchen, um eine gute Ergänzung zur medizinischen Betreuung zu bekommen.   

Die aktuelle Ausgabe der Selbsthilfezeitung ist ab sofort online zu finden. Das Faltblatt für das Jahr 2025 können Interessierte ebenfalls online erhalten.

Als Druckexemplar sind beide Publikationen im Friedberger und im Büdinger Kreishaus, in den Selbsthilfe-Kontaktstellen Friedberg und Bad Vilbel und in allen Rathäusern sowie in Büchereien, Sparkassenfilialen, bei der Oberhessischen Versorgungsgesellschaft, in ärztlichen, psychologischen und physiologischen Praxen, Kliniken, Beratungsstellen, Apotheken und in Selbsthilfegruppen erhältlich.

Ansprechpartner/in

Name Telefon Fax Raum
Anette Obleser 06031 83-2345 188 E-Mail
Veröffentlicht am: 13. Dezember 2024