Karbens Geschichte reicht bis in die Römerzeit

„Die siedlungsgeschichtliche Besonderheit Okarbens ist in einer mittelalterlichen Ortsanlage in teilweiser Anlehnung an ein römisches Militärlager zu sehen.“ So heißt es in der Denkmaltopographie des Wetteraukreises.

Der Karbener Ortsteil Okarben liegt am Zusammentreffen wichtiger Straßenführungen, an denen zu römischer Zeit Kastelle errichtet wurden. Neben Rödgen, Bad Nauheim und Friedberg zählt das Okarbener zu den ältesten Römerkastellen in der Wetterau.

Die günstige Lage hat zudem im Mittelalter Okarben besondere Vorteile verschafft. Das Dörfchen war ein günstiger Etappenort für den Fernverkehr von und nach Frankfurt. Noch heute wird die ortsdurchquerende Hauptstraße von vielen spätbarocken Anwesen bestimmt. Sie fungierten einst als Gasthöfe.

Die Gunstlage führte sogar dazu, dass Okarben Mitte des 18. Jahrhunderts Marktrechte erhielt. Die Evangelische Kirche in Okarben, unser Startpunkt, wurde ein halbes Jahrhundert vorher gebaut. Der Standort der barocken Saalkirche ist im Übrigen identisch mit dem Praetorium des römischen Lagers (Sitz des Befehlshabers des Kastells).

Die Evangelische Pfarrkirche in Klein-Karben ist ein überwiegend gotischer Bau über einem Grundriss in Form eines griechischen Kreuzes. Die heutige St Michaeliskirche ist im Wesentlichen ein Bau aus dem 14. Jahrhundert, mit Landmalereien aus dem 15. und einer Kanzel aus dem 17. Jahrhundert.

Das Schloss der Freiherren von Leonhardi in Groß-Karben wurde Ende des 18. Jahrhunderts erbaut und stellt sehr anschaulich einen dörflichen Adelssitz dar, der eine standesgemäße Wohnstätte mit den wirtschaftlichen Erfordernissen eines Hofguts verbindet.