Burg Lißberg
Die Burg wurde vermutlich im 12. Jahrhundert von den "Herren von Liebesberg" angelegt, die erstmals im Jahre 1222 urkundlich erwähnt werden. Die Burg liegt auf einer Anhöhe, die möglicherweise das Ende eines einstigen Lavastromes bildet. Weithin sichtbar ist der runde Bergfried mit seiner kegelförmigen Spitze. Im Volksmund trägt er liebevoll den Spitznamen "Lißberger Krautfass." Von oben schweift der Blick weit über die Ortschaft und die Nidder.
Dem Besucher zeigt die Burganlage eine hohe Schildmauer von drei Metern Dicke, die die Anlage nach Nordosten hin abschließt. Der Eingang zum Zwinger, der bis ins 18. Jahrhundert mit Graben und Zugbrücke gesichert war, liegt am südöstlichen Ende der Mauer. Durch den Zwinger kommt man in den weiten Vorhof im Süden der Burganlage, dort standen früher die Zehntscheuer und Speicher.
Ein weiterer Torbogen führt in den eigentlichen Burghof, der annähernd trapezförmig ist. Die ehemaligen Burggebäude sind verfallen, nur der massive Turm mit neun Metern Durchmesser und 27 Meter Höhe ist gut erhalten. Seine Mauer ist etwa dreieinhalb Meter stark. Im Gemäuer verläuft der Aufgang bis zur Turmspitze. Der Eingang zum Turm liegt in neun Metern Höhe. Ursprünglich war er nur durch eine Zugbrücke vom Wohngebäude aus zu erreichen, das an die Schildmauer angebaut war. Nachdem dieses Gebäude um 1824 eingestürzt war, wurde 1865 eine Außentreppe an den Turm angebaut. An der Stelle des alten Wohngebäudes befindet sich jetzt der Gemeindesaal von Lißberg.
Das Burggelände ist frei zugänglich. In unmittelbarer Nachbarschaft liegt das sehenswerte Musikinstrumenten-Museum.