Um den Alteberg bei Rodheim

Wir beginnen unsere Wanderung am Naturfreundehaus und laufen den Asphaltweg in Richtung Westen, links unterhalb sehen wir eine langgezogene Teichanlage des hiesigen Angelsportvereins, die sogenannten „Silberwiesenteiche“. Mit dem Asphaltweg gehen wir links, überqueren den Heizhöfer Bach (1). Wir sind auf der Regionalparkroute, der wir nach der Brückenüberquerung für knapp einen Kilometer folgen. Rechts des Weges, versteckt hinter Gehölzen, liegt die historische Riedmühle, die zurzeit von neuen Besitzern mit großem Engagement renoviert und saniert wird. Eine Besichtigung ist leider nicht möglich. Hinter dem Gelände des Obst- und Gartenbauvereins stoßen wir am Ortsrand von Petterweil auf die Pfadfinderstraße (2). Hier verlassen wir die Regionalparkroute und gehen nach rechts. Wir passieren das Pfadfinderlager (3) auf der rechten Seite. Der asphaltierte Weg geht schließlich in einen Schotterweg über. Wir laufen jetzt wieder in Richtung Westen, den Taunus fest im Blick. Rechts von uns kommt bald ein Feld, das rund einen Meter höher liegt als die Nachbarfelder (4). Dass dieses Flurstück „Seegrund“ heißt, verwirrt nur auf den ersten Blick. Vermutlich wurde es Ende des letzten Jahrhunderts aufgeschüttet, um aus einer Feuchtwiese Ackerland zu machen.

Wir stoßen schließlich auf einen gut befestigten Querweg, früher eine alte Heerstraße, den wir nach rechts gehen. Wir überqueren jetzt den Riedgraben und blicken nach links. Hier sehen wir eine langgezogene Wiese, die erkennen lässt, dass die Aue des Riedgrabens früher einmal durch Wiesen und Weiden geprägt war. In etwa hundert Metern Entfernung erkennt man ein kleines Schilfgebiet. Hier wurden vor wenigen Jahren zwei Naturschutzteiche angelegt, die sich in kürzester Zeit zu einem Eldorado für Frösche und Libellen entwickelt haben. Gleich den nächsten Wiesenweg nehmen wir nach rechts und laufen jetzt nach Osten auf den Wald zu. Kurz vor dem Wald gehen wir nach links. Dabei lohnt es sich, hin und wieder mal den Blick nach oben zu wenden. Meist kann man hier verschiedene Greifvögel wie Bussarde, Milane, Habichte und Falken im Flug beobachten und sich anhand der unterschiedlichen Silhouetten in der Bestimmung üben.

Der wenig begangene Weg zwischen Wiese und Feld ist von vielen Brennnesseln bewachsen. Gut, wenn man jetzt eine lange Hose trägt. Die Brennnesseln, die uns so wenig gefallen, sind für die Raupe des Tagpfauenauges unverzichtbar (siehe Bild). Die Wiesen rechts von uns stehen unter Naturschutz. Hier gibt es noch seltene Feuchtwiesengesellschaften in Verbindung mit artenreichen Waldsaumbiotopen (5).

Nördlich des Weges befindet sich eine sogenannte Wüstung. Das ehemalige Dorf Leichen oder Lychen wurde bereits im Spätmittelalter aufgegeben. Erkennbar ist davon nichts mehr, aber alte Flurnamen wie „Hinter der Leicher Kirche“ oder „Im Leicher Feld“ haben sich bis heute erhalten.

An der nächsten Wegekreuzung gehen wir nach rechts und durchqueren das kleine Wäldchen. Es verdankt seine Existenz vermutlich der Tatsache, dass auf dem langgezogenen Basaltrücken – einem westlichen Ausläufer des Vogelsbergs – eine landwirtschaftliche Nutzung nicht lohnend war. Wieder im freien Feld gehen wir an der ersten Wegekreuzung nach rechts (6). Wir laufen jetzt direkt nach Süden und bekommen zunächst den „Ginnheimer Spargel“ und schließlich die Frankfurter Skyline in ihrer ganzen Pracht zu sehen. Nach knapp einem Kilometer biegt der Asphaltweg nach links, wir aber gehen geradeaus weiter in den Wald und kommen nach wenigen Metern auf einen kleinen Platz, wo wir rechts ein Schild sehen, das auf Krötenwanderungen aufmerksam macht. Unser Weg führt geradeaus, aber einen kleinen Abstecher machen wir trotzdem nach rechts, passieren das Schild und stoßen auf einen idyllisch gelegenen Teich, über und über bewachsen mit Seerosen. Ein Ort, wie geschaffen für eine kurze Rast (7).

Auf unserer weiteren Wanderung überqueren wir kurz danach den Riedgraben (8), der hier vor einigen Jahren erfolgreich renaturiert wurde. Statt einem geraden Kanal haben wir es mit einem sich schlängelnden Bächlein zu tun, das an Artenreichtum viel gewonnen hat. Wir wandern jetzt am Waldrand weiter und kommen bald wieder auf die Pfadfinderstraße. Jetzt gehen wir nach links und nach wenigen Metern am Ortsrand von Petterweil erneut nach links und sind nach gut einem Kilometer zurück am Ausgangspunkt.

Länge

9,3 Kilometer

Höhenmeter

80

reine Gehzeit

Gut zwei Stunden

Streckenqualität

überwiegend Wald- und Wirtschaftswege, ein Wegstück ist mit Brennnesseln bewachsen, daher festes Schuhwerk und lange Hosen

Startpunkt

Naturfreundehaus Karben

Anfahrt

Zufahrt von der Bundesstraße 3, von Süden kommend kurz hinter dem Berufsbildungswerk und der Kreisstraße 9 nach Petterweil, links in den asphaltierten Feldweg. Am Naturfreundehaus gibt es Parkplätze

ÖPNV

vom S-Bahnhof Karben, dann Buslinie 26 bis zur Haltestelle Berufsbildungswerk