Obst und Blumen
Unsere heutige Radtour führt uns entlang des Flusses Wetter zu Rosenanbaugebieten und Apfelplantagen. Startpunkt der Radtour ist der Bahnhof Bad Nauheim. Wir nehmen die Unterführung unter den Gleisen und starten am Parkplatz gegenüber dem Haupteingang der Landesgartenschau, die hier 2010 stattfand.
Die breite Allee verengt sich bergan zu einem schmalen Weg. Vorbei an den Häusern, die im Zuge der Landesgartenschau entstanden sind, kommen wir zur Fußgängerbrücke, auf der wir die Bundesstraße 3 überqueren. Eine schöne Abfahrt führt uns hinunter zur Wetter, wo wir nach der Brücke, dem Radweg folgend, zunächst links und dann rechts fahren. In Wisselsheim folgen wir der Radwegweisung in Richtung Steinfurth und fahren nun parallel zur Kreisstraße 173.
Wer nach drei Kilometern schon die erste Rast machen möchte, der ist in der Rosenschule Ruf gut bedient (1). Der Biolandbetrieb züchtet nicht nur Rosen, sondern hat auch ein schönes Café, in dem man nett sitzt.
Auf dem Radweg kommen wir nach Steinfurth. Der Bad Nauheimer Ortsteil ist das älteste Rosendorf Deutschlands. Hier werden seit fast 150 Jahren Rosen angebaut und in alle Welt verschickt. In der Ortsmitte folgen wir der Radwegweisung nach Rockenberg-Oppershofen.
Bevor wir aber Steinfurth wieder verlassen, statten wir dem Rosenmuseum einen Besuch ab. Es ist das weltweit einzige Museum zur Kunst- und Kulturgeschichte der Rosen. Das Museum ist von Mai bis Oktober von 11 bis 18 Uhr von Dienstag bis Sonntag und an den Feiertagen geöffnet. In der Winterzeit sind die Öffnungszeiten eingeschränkt. Nähere Informationen hier.
Am Ortsende fahren wir ein kleines Stück die Straße und dann auf der linken Seite den Radweg nach Oppershofen. Wir passieren dabei das Naturschutzgebiet „Breitwiese bei Steinfurth und Oppershofen“, ein Naturraum mit großflächig ausgebildeten Feuchtwiesen, die als Lebensraum seltener Pflanzen und bestandsbedrohter, an Feuchtland gebundene Tierarten großen Wert haben.
Am Ortseingang von Oppershofen kommt schon rechter Hand das nächste Naturschutzgebiet in den Blick: Der „Wingertsberg bei Oppershofen“, ein wichtiger Standort für seltene Trockenrasenarten (2). Mit dem Radweg überqueren wir nach links die Wetter und können sehen, dass nicht nur in Steinfurth herrliche Rosen gezüchtet werden.
An der Bahnüberquerung links ignorieren wir die Radwegeweisung und fahren rechts, überqueren die Wetter erneut und bewundern dabei die schön gearbeitete Brückenfigur des hl. Nepomuk aus dem 18. Jahrhundert. An der Hauptstraße fahren wir nach links und folgen der Radwegweisung nach Rockenberg. Auf dem Radweg fahren wir, parallel zur Straße nach Rockenberg.
Im Dorf gibt es keinen Radweg, deshalb folgen wir der Straße. Gegenüber dem Rathaus ist ein nettes Restaurant mit schönem Biergarten, der zur Rast im historischen Ambiente einlädt. Wenige Meter weiter stoßen wir schließlich nach links fahrend auf den Fernradweg R6, der uns jetzt eine Weile begleiten wird.
Mit dem R 6 verlassen wir Rockenberg in Richtung Nieder-Weisel (3). Wir überqueren die Autobahn und erreichen alsbald den Butzbacher Stadtteil Nieder-Weisel, der für seine romanische Komturkirche des Johanniterordens bekannt ist. Die Kirche wurde im späten 12., frühen 13. Jahrhundert errichtet.
Auf unserem weiteren Weg durchqueren wir den Butzbacher Stadtteil Ostheim. Wir radeln jetzt auf der alten Weinstraße, eine alte Handelsstraße, deren Ursprünge bis ins frühe Mittelalter zurückreichen. Die Radwegeschilder in Richtung Ober-Mörlen/Bad Nauheim ignorieren wir, fahren mit dem R6 weiter geradeaus und kommen alsbald zu einer imposanten Speierlingsallee (4).
Der Speierling ist übrigens kein Apfel, sondern gehört zur Familie der Rosengewächse und passt auch deshalb gut zu unserer heutigen Radtour. Die gerbstoffreichen Früchte des Speierlings werden manchmal dem Apfelwein zugefügt, was ihn nicht nur haltbarer, sondern auch herber macht. In der Volksmedizin spielte der Speierling als Mittel gegen Durchfall, Ruhr und Erbrechen eine große Rolle.
Am Ende der Speierlingsallee verlassen wir den rechtsknickenden R6 und lassen uns von der Apfelwein- und Obstwiesenroute geradeaus weiter auf dem Asphaltweg führen. Wir radeln jetzt durch ein weiteres Naturschutzgebiet, den „Magertriften“, ein außergewöhnlich vielfältiges Naturschutzgebiet mit Streuobstwiesen, Magerrasenflächen, Heckenbeständen, der Fauerbachaue mit Teichen und feuchten Wiesen und einem großen Reichtum an Tier- und Pflanzenarten (5).
Nach der Kuppe fahren wir mit der Apfelwein- und Obstwiesenroute nach links und genießen jetzt eine rasante Abfahrt. Aber Vorsicht! An der Feldwegekreuzung müssen wir anhalten und nach rechts weiter bergab rollen. Am Ortseingang von Ober-Mörlen verlassen wir nun auch die Apfelwein- und Obstwiesenroute und fahren auf dem Radweg nach links. An der kleinen Kapelle überqueren wir vorsichtig die Bundesstraße und folgen dem Radwegeschild geradeaus nach Bad Nauheim.
In der Gartenstraße fahren wir an der dritten Kreuzung links in die Jahnstraße, die geht in einen Feldweg über auf dem wir die Autobahn unterqueren (6). Bevor wir den Bad Nauheimer Stadtteil Nieder-Mörlen erreichen, sehen wir auf der linken Seite noch einmal eine Anlage mit heimischen Obstbäumen. Wir überqueren das Flüsschen Usa und folgen dem Schild Radwanderweg 1 nach rechts. Die Wegweisung wechselt wieder, und alsbald folgen wir dem grünen Schild Bad Nauheim. Wir stoßen schließlich auf die Frankfurter Straße, die wir mit der Radwegweisung wieder verlassen, fahren entlang des Kurparks bis zum Eingang Sprudelhof und sind nun wieder am Ausgangspunkt zurück.
Länge | 35 Kilometer |
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Höhenmeter | 320 Meter |
reine Fahrtzeit | Knapp zweieinhalb Stunden. Mit Besichtigungen sollten für diesen Ausflug mindestens vier bis fünf Stunden eingeplant werden. |
Startpunkt | Bahnhof Bad Nauheim |
ÖPNV | Bahnhof Bad Nauheim |