Unterwegs durch das Büdinger Land
Wer am Garten Kölsch startet, nimmt die Parkplatzausfahrt und kommt auf die Mühltorstraße. Die zweite Straße fahren wir abermals nach rechts (Seemenbachstraße) und stoßen nun auf einen Sportplatz. Hier halten wir uns links.
Entlang des Seemenbaches folgen wir dem geschotterten Weg und stoßen auf die Bundesstraße (Berliner Straße). Wir überqueren die Bundesstraße, und gleichzeitig die Schienen nach links, und folgen nun der Radwegweisung in Richtung Altenstadt.
Jetzt fahren wir ein Stück entlang des Seemenbaches. Vorbei an Kläranlage und mehreren Vereinsgrundstücken stoßen wir schließlich auf die Bahnlinie, der wir jetzt bis zum Büdinger Stadtteil Büches folgen.
Wir verlassen den bequemen Asphaltweg und fahren ein kleines Stückchen Schotter und stoßen schließlich erneut auf ein breites Asphaltband. Vor uns sehen wir einen gut sechs Meter hohen Damm. Wir befinden uns auf dem Areal des größten Regenrückhaltebeckens in der Region (1). Wenn der Seemenbach Hochwasser führt, kann hier gefahrlos gestaut werden, um Hochwasser am Unterlauf des Seemenbaches zu verhindern.
In Düdelsheim folgen wir dem Radwegweiser in Richtung Hainchen. Über die Mühlstraße stoßen wir auf die Untergasse, mit der wir Düdelsheim auch wieder verlassen. Wir fahren jetzt eine ganze Weile über das freie Feld, dann ein kleines Stück am Waldrand entlang, und, kurz nachdem wir diesen verlassen haben, fahren wir nach rechts, und nach 300 Metern wieder links.
Wir stoßen schließlich am Ortsrand von Hainchen auf die Landesstraße, die wir überqueren und dann nach links fahren. Der Radweg führt uns um den Ort herum. Wir folgen der Beschilderung „Rommelhausen–Limes“. Der römische Grenzwall hat den Dörfern Himbach, Rommelhausen und Hainchen nach der Gebietsreform 1972 den Namen gegeben.
In Rommelhausen folgen wir den grünen Radwegeschildern, überqueren die Landesstraße 3189 und fahren jetzt ein Stück der Ostheimer Straße entlang. Am Sportplatz überqueren wir die Straße nach links und biegen jetzt am Parkplatz in den kleinen Waldweg, der mit dem roten Dreieck gekennzeichnet ist, die Regionalparkroute Hohe Straße.
Wenn wir auf den Waldweg stoßen, sollten wir einen Blick nach rechts werfen. Hier wurde ein Stück Limes rekonstruiert, um zu zeigen, wie die Römer ihren Schutzwall errichtet haben.
Wir fahren nach links, folgen der Beschilderung und kommen nach gut 300 Metern zu einem Höhepunkt unserer Radtour: der Rekonstruktion eines römischen Wachturmes (2). Diese Wachtürme bestanden bis Ende des ersten Jahrhunderts n. Chr. aus Holz, ab Mitte des zweiten Jahrhunderts ersetzten die Römer sie durch Steintürme. Diese Wachposten standen in Sichtweite voneinander entfernt, sodass eine Nachrichtenübermittlung mittels optischer und akustischer Signale möglich war. Auf den Türmen versahen wechselnde Besatzungen aus den umliegenden Kastellen ihren Dienst. Den umgebenden Wald gab es in dieser Pracht natürlich nicht. Der Limes war von Baumbewuchs freigehalten, um Feinde frühzeitig erkennen zu können.
Wir radeln jetzt weiter, passieren das Kunstwerk „Römisches Schwert und Schild“ des Bad Nauheimer Künstlers Jox Reuss. Ein kleines Stückchen weiter wartet die nächste Attraktion: die mächtige Drususeiche. Der auf 400 Jahre geschätzte Baumriese ist einer der ältesten im hessischen Abschnitt des Welterbes Limes (3).
Wir verlassen den Wald und passieren einen schönen Aussichtsplatz mit Liegestühlen aus nachempfundenen Limespalisaden und fahren jetzt in Richtung Langen-Bergheim. An der Landesstraße fahren wir rechts für gut 500 Meter und folgen dann dem Köbler Weg geradeaus, während die Landesstraße nach rechts abknickt.
Jetzt kommt ein kräftiger Anstieg auf 500 Meter. Am „Galgenberg“ fahren wir links, an dessen Ende erneut links und folgen jetzt wieder dem roten Dreieck der Regionalparkroute „Hohe Straße“. Dorfauswärts fahren wir weiter leicht bergan und überqueren auf einer Brücke die A 45. Wir radeln jetzt auf abwechslungsreichen Untergründen, von Asphalt über Schotter, von Feldwegen über gepflastertes Material, durch die freie Feldflur.
Auf unserem Weg überqueren wir eine weitere Landesstraße und fahren in den Wald hinein. Die Orientierung fällt uns nicht schwer, die Hohe Straße ist sehr gut ausgeschildert. Wenn wir den Wald verlassen, sehen wir einen mächtigen Ring auf der Wiese. Ein Blick durch ihn zentriert unseren Blick auf die Ronneburg, diese mächtige Burg auf einem Felsen (4).
Wir stoßen schließlich auf einen Radweg, folgen ihm nach links parallel zur Straße. Bald empfiehlt uns das Schild nach rechts zu fahren. Wir überqueren die Landesstraße und kommen in den Büdinger Stadtteil Diebach am Haag, ein typisches Bauerndörfchen.
Das Dörfchen ist schnell durchfahren. Kurz nach dem Ortsausgang kommt der Herrnhaag in den Blick. Hier haben im 18. Jahrhundert Glaubensflüchtlinge der Herrnhuter Brudergemeinde für einige Jahre Zuflucht gefunden.
Unser Weg führt uns bis an den Ortsrand von Vonhausen. Hier fahren wir scharf nach links und steigen auf zu der kleinen Kirche für die Orte Diebach, Vonhausen und Lorbach. Die schlichte Kirche gefällt durch ihre Einfachheit. Von hier aus besteht die Möglichkeit, einen kleinen Exkurs zum Herrnhaag zu machen (5). Wer das auf später verschieben möchte, fährt gleich hinter der Kirche nach rechts, zwischen den Felsbrocken in Richtung Büdingen.
Auf unserem weiteren Weg verunsichert uns zwischendurch ein Schild, auf dem es heißt: „425 Kilometer nach Leipzig“. Es verweist auf die Hohe Straße, eine alte Handelsstraße, die einst die Messestädte Frankfurt und Leipzig verband.
Auf unserer weiteren Tour durchqueren wir das Gewerbegebiet, folgen der Industriestraße bis an deren Ende und fahren hinter der Eisenbahnunterführung nach links. So fahren wir gut anderthalb Kilometer und biegen dann, kurz bevor wir auf die Gymnasiumstraße stoßen, rechts in den Steinweg.
Vorbei am Krankenhaus, treffen wir schließlich auf die Straße „Am Wilden Stein“. Wer jetzt noch Lust und Energie hat, nimmt sich noch einen kleinen Anstieg nach rechts vor und besichtigt das gleichnamige Naturdenkmal, eines der Büdinger Wahrzeichen.
Wir überqueren jetzt die Gymnasiumstraße und fahren geradeaus über die Brunostraße bis in die „Vorstadt“. Durch das imposante Jerusalemer Tor kommen wir in die ältesten Teile der Stadt Büdingen, passieren nach rechts den Marktplatz und sind durch einen schmalen Durchgang wieder am Ausgangspunkt angelangt.
Jetzt sollten wir unbedingt noch das Flair des mittelalterlichen Büdingens genießen. Das Heuson-Museum im historischen Rathaus zeigt Fundstücke aus der Römerzeit und dem Mittelalter sowie historisches Handwerk. Seinesgleichen sucht auch das 50er-Jahre-Museum schräg gegenüber des Heuson-Museums. Wer sich für Petticoat und Motorroller, für Conny Froboess und Peter Kraus interessiert, ist hier genau richtig. Ein Rundgang durch die Stadt mit einem schönen kulinarischen Abschluss belohnt uns für die anstrengende Tour.<xml></xml>
Länge | 36 Kilometer |
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Höhenmeter | 360, eine spannende Tour, die Teile der Hohen Straße und der Limesstraße mit einschließt, teilweise kräftige Aufstiege, sehr unterschiedliche Untergründe. |
reine Fahrtzeit | Knapp zweieinhalb Stunden. Mit Besichtigungen sollten für diesen Ausflug mindestens vier bis fünf Stunden eingeplant werden |
Startpunkt | Parkplatz am Garten Kölsch in Büdingen |
ÖPNV | Wer mit der Bahn anreist, fährt auf der Bahnhofstraße in Richtung Innenstadt am Kreisel rechts über die Schienen und sofort wieder rechts, dem Radwegschild in Richtung Altenstadt folgend. |