Archäologische Radtour durch Bad Nauheim
Unter dem Motto „mens sana in corpore sano“ - ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper - führt die 14. Archäologische Radtour 2017 durch die Gemarkungen von Bad Nauheim. Hierbei werden die Bürgerinnen und Bürger zu historischen Plätzen vor der eigenen Haustür geführt, an denen die Geschichte ihre Spuren hinterlassen hat.
Mit seinen zahlreichen Bodendenkmälern zählt Bad Nauheim zu den geschichtsträchtigsten Orten Hessens. Einen Schwerpunkt bildet die Eisenzeit mit der „Industriellen Salzgewinnung“ durch die Kelten. Ebenso bedeutend sind die zahlreichen römischen Zeugnisse, angefangen bei den augusteischen Lagern im Stadtzentrum, am Goldstein und in Rödgen. Aber auch die Spätantike ist mit einem prominenten Fundplatz am „Deutergraben“ vertreten. Abgerundet wird die Tour durch ein noch heute erkennbares Bodendenkmal, die mittelalterliche Motte am Rand von Schwalheim.
Wir starten am Parkdeck in der Ludwigstraße. Nach wenigen Metern erreichen wir Stopp 1 bei der Dankeskirche im Bereich der ausgedehnten keltischen Saline. Hier gab es zuletzt am Standort des ehemaligen Hilberts Parkhotel größere Ausgrabungen im Zuge der Neubebauung.
Von dort fahren wir geradeaus in südlicher Richtung. Nach einem kurzen Abstecher über den Standort des kaiserzeitlichen Kastells erreichen wir bei Stopp 2 die aktuellen archäologischen Arbeiten im Süden von Bad Nauheim, am „Deutergraben“. Hier gibt es eine kurze Führung über die Grabung. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt neben Resten aus der keltischen Zeit auf einer alemannischen Siedlung und Gebäuden der Römerzeit.
Von dort geht es etwa zwei Kilometer in östlicher Richtung vorbei an dem Gradierbau IV unter der Eisenbahn hindurch nach Schwalheim. Wir folgen dem nördlichen Ortsrand etwa 400 Meter und machen einen kurzen Abstecher zum Sportplatz (Stopp 3). Hier erheben sich die Reste einer mittelalterlichen Motte (Niederungsburg).
Weiter geht es wiederum in östlicher Richtung am Ortsrand bis wir nach einem Kilometer nach Norden abbiegen. Dort erreichen wir über befestigte Feldwege nach etwa zwei Kilometern oberhalb von Rödgen einen Punkt mit Blick auf Stopp 4. Dieser kennzeichnet die Lage eines römischen Versorgungslagers aus der frühen Zeit der Augusteischen Germanenfeldzüge.
Nach einem weiteren Kilometer biegt unsere Tour in südwestliche Richtung um und führt uns über Radwege durch Wisselsheim über die Wetter, die B3 querend zurück nach Bad Nauheim. Hier liegen direkt an der B3 im Bereich des Goldsteingebietes die Reste eines weiteren Lagers aus augusteischer Zeit (Stopp 5). Gleichzeitig befand sich unweit der römischen Fundstelle ein ausgedehntes Gräberfeld der keltischen Zeit. Von hier aus geht es am Rande des Goldsteinparks zurück zum Ausgangspunkt unserer Tour.
Länge | 12 Kilometer |
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Startpunkt | Parkdeck, Ludwigstraße Bad Nauheim |