St. Remigius-Kirche
Die St. Remigius-Kirchezählt zu den bedeutendsten frühen Baudenkmälern Hessens. Sie ist die älteste erhaltene Kirche der Wetterau und konnte durch dendrochronologische Untersuchungen um 1047 datiert werden.
Zu Beginn des 8. Jahrhunderts wurde sie als hölzerne Eigenkirche von einem Gutsherrn an seinem Hof im Büdinger Ortsteil „Großendorf“ errichtet. Er ließ das Gebäude dem merowingerisch-fränkischen Nationalheiligen Remigius weihen. Im hölzernen Vorgänger der heutigen Kirche fand sich lediglich eine Bestattung - ein Indiz, dass es sich ursprünglich um eine Eigenkirche handelte.
Im 9. Jahrhundert wurde die Kirche durch einen saalartigen Steinbau ersetzt. Anfang des 11. Jahrhunderts entstand das westliche Querhaus. Etwa 1050 wurden die beiden Gebäudeteile zur jetzigen Höhe aufgestockt. Das Langhaus und das westliche Querhaus wurden durch eine Scheidewand getrennt, die auf Säulen steht. Bemerkenswert sind zehn Kreisfenster, spätgotische Wandmalereien sowie Fugenschnitte. Erstmals urkundliche Erwähnung fand die Remigius-Kirche im Mai 1265.
Das Bauwerk war bis zum Ende des 15. Jahrhunderts Büdinger Mutterkirche. Die Aufgabe als Büdinger Stadtkirche übernahm 1495 mit der Verlegung der Sakramente die im Jahr 1491 geweihte Büdinger Marienkirche. Das Kulturdenkmal St. Remigius-Kirche wird bis heute überwiegend als Friedhofskirche genutzt.
Die Remigius-Kirche ist auf dem Büdinger Friedhof zu finden, etwa einen Kilometer vor der Altstadt, am Großendorf.