Vom Hubertus zum Butzbacher Hausberg

Unsere heutige Wanderung weckt viele Erinnerungen. Kaum ein Kind aus der Wetterau, das nicht irgendwann einmal während der Schul- und Ausbildungszeit das Kreisjugendheim Hubertus besucht hat. Seit den frühen 1950er Jahren besteht diese Einrichtung. Sie hat sich im Laufe der Zeit immer neuen Strömungen und den Bedürfnissen der Besucherinnen und Besucher angepasst.

Jetzt ist das Jugendgästehaus dafür vorgesehen, junge Flüchtlinge unter zu bringen, die ohne Eltern nach Deutschland gekommen sind.

Vom Wanderparkplatz aus halten wir uns zunächst einmal ans „Wanderzeichen des Schinderhannes“. Der Weg erinnert an Johannes Bückler, der Ende des 18. Jahrhunderts im Hintertaunus geboren wurde. Später siedelte seine Familie in den Hunsrück um. Die Lehre machte Johannes bei einem Abdecker und kam so zu seinem Spitznamen „Schinderhannes“. Schon mit 15 beging er die ersten Viehdiebstähle. Als 20-Jähriger wurde er verhaftet und im Pulverturm von Simmern im Hunsrück eingesperrt. Er floh und trieb weiter sein Unwesen bis er schließlich mit 23 endgültig festgenommen und schließlich zum Tode verurteilt wurde.

Dass der Schinderhannes ein deutscher Robin Hood war, gehört wohl eher in das Reich der Sagen. Auftrieb hat dem Mythos Schinderhannes vor allem ein Film in den 1950er Jahren gegeben mit Curd Jürgens in der Hauptrolle.

Der Weg beginnt als Pfad und stößt nach ungefähr 800 Metern auf einen breiten Forstweg (1), den wir nach links gehen und bald auf eine Schutzhütte stoßen, wo wir uns nach rechts wenden. Wir überqueren den Fauerbach, ein schmales Bächlein, und wandern dann entlang der Wiesen nach rechts (2).

Schließlich stoßen wir auf einen Asphaltweg. Sofort danach wenden wir uns in einer 180-Grad-Kurve nach links (3) und gehen hinter den Büschen ein kleines Stück den Parallelweg zurück. Bald sehen wir das erste hölzerne Schild, das uns den Weg zum Hausberg weist.

Wir passieren auf unserem weiteren Weg den Zeltplatz „Nasser Fleck“, wo frühere Generationen ihre Ferienfreizeiten verlebt haben. Linker Hand kommt bald ein Grillplatz, rechts von uns verläuft im Wald, aber noch gut sichtbar, der römische Limes, UNESCO-Weltkulturerbe.

Ein langer Aufstieg steht uns jetzt bevor, der uns ordentlich ins Schwitzen kommen lässt. Schließlich werden wir aber belohnt mit dem Hausberg (4).

Der Hausberg ist mit 488 Metern die höchste Erhebung in der Butzbacher Gemarkung. Die Attraktion ist freilich der Hausbergturm. Der Vorgängerbau des jetzigen Turmes wurde 1873 errichtet. Knapp 70 Jahre später musste ein Nachfolgebau abgerissen werden, später wurde das Areal militärisch genutzt. 2008 wurde dann der neue Hausbergturm eingeweiht, dessen Aufstieg unbedingt lohnt. Man genießt von der oberen Plattform eine spektakuläre Sicht über die Wetterau, Frankfurt, den Taunus bis nach Gießen. (Hinweistafeln helfen bei der Orientierung.)

Zurück gehen wir zunächst einmal den gleichen Weg. Immer wieder sehen wir ein Schild „Wanderparkplatz Hausberg“. Wenn es nur noch 500 Meter zum Parkplatz sind, folgen wir nach rechts dem Schild „Isseltal“(5) und umlaufen in einer großen Rechtskurve den Ringwall um den Brülerberg.

Knapp eineinhalb Kilometer folgen wir diesem Weg, um dann in einer scharfen 180-Grad-Kurve nach links (6), entlang des Isselbaches, zu laufen. Wir wandern jetzt gemütlich im Isselbachtal, passieren drei wunderschöne Forellenteiche und kommen bald an die 180-Grad-Kurve, die wir auch schon vom Herweg kennen. Hier gehen wir nun rechts, überqueren den Isselbach und in einer weiteren Rechtskurve den Fauerbach, um dann dem Schild „Schinderhannes“ erneut bis zu unserem Ausgangspunkt zu folgen.

Länge

12,4 Kilometer

Höhenmeter

380

reine Gehzeit

Knapp drei Stunden

Streckenqualität

überwiegend befestigte Forstwege 

Startpunkt

Wanderparkplatz, direkt hinter dem Jugendgästehaus Hubertus

Anfahrt

Von Butzbach aus die Landestrasse 3353, hinter Münster an der Abfahrt nach Maibach auf der rechten Seite

ÖPNV

Der Bus, die Linie 402, fährt drei Mal täglich von Butzbach bis Maibach und hält ebenfalls direkt vor dem Jugendgästehaus.

Einkehr