Auf den Spuren der Wildkatze

Auf den Spuren der Wildkatze

Die heutige Wanderung führt uns in den Taunus, genauer gesagt zum Winterstein. Dort wurde vor einigen Jahren das "Wildkatzen-Walderlebnis" eingerichtet, ein Erlebnispfad im Hochtaunuskreis. 7,6 Kilometer geht es über Pfade, aber auch breite Wege, bergauf und bergab und immer auf den Spuren der Wildkatze.

Die Wanderung eignet sich besonders gut für Familien mit Kindern, die schon solch lange Strecken laufen können. Die Kinder können hier an zehn Stationen jede Menge entdecken und erleben.

Die Tour beginnt am Wanderparkplatz Winterstein, indem wir das "Tor zum Walderlebnis" durchschreiten. Der Weg selbst muss nicht weiter beschrieben werden. Er ist sehr sicher ausgeschildert, man muss nur der Wildkatze folgen. Nach gut zwei Kilometern erreichen wir auf unserer Wanderung den Wintersteinturm. Der anstrengende Aufstieg wird mit einem phantastischen Blick belohnt: Die Wetterau liegt uns zu Füßen. Das 25 Kilometer entfernte Zentrum der Bankenstadt Frankfurt ist deutlich zu erkennen und auch der fast 50 Kilometer entfernte Hoherodskopf mit seinem charakteristischen Turm ist bei klarem Wetter deutlich im Nordosten zu erkennen.

Die Wegebeschaffenheit auf unserer heutigen Tour ist ganz unterschiedlich: von Schotter über Asphalt bis hin zu schmalen Pfaden ist alles dabei. Festes Schuhwerk ist auf jeden Fall ein Muss. Sicherlich ein Höhepunkt der Wanderung ist die "Wildkatzen-Bushaltestelle", wo kurze Geschichten erzählt werden von der möglichen Biotopverbindung Taunus – Knüll – Rothaargebirge.

Auf unserer weiteren Wanderung passieren wir das Forsthaus Winterstein, wo wir uns mit einem deftigen Essen für die Strapazen des Wildkatzen-Abenteuers belohnen können. (Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag: 14 bis 20 Uhr, Sonn- und Feiertag: 11 bis 21 Uhr) Bald darauf sind wir wieder am Ausgangspunkt angelangt.

Die Wildkatze ist kein ausgerissener Stubentiger

"Felis silvestris silvestris", wie die wissenschaftliche Bezeichnung der Wildkatze lautet, ist kein ausgerissener Stubentiger, sondern unterscheidet sich genetisch von der Hauskatze. Seit vielen Tausend Jahren lebt die Wildkatze in den Wäldern und meidet den Menschen. Nachdem die Wildkatze vor hundert Jahren fast ausgerottet war, erholt sich die Population. Sie wird in Deutschland auf 5.000 bis 7.000 Tiere geschätzt. In der Wetterau kommt die Wildkatze im Taunus, aber auch nördlich von Nidda und im Büdinger Wald vor. Um an die für die Genbestimmung notwendigen Haare der Wildkatze zu kommen, werden sogenannte Lockstöcke verwendet. Das sind Holzpflöcke, die mit Baldrian besprüht sind. Die Katzen lieben den Duft, reiben sich am Holz und geben so eine „Haarprobe“ ab

Die Lebensräume der Wildkatze sind große, wilde Wälder, wobei die jungen Katzen sich noch im Jahr ihrer Geburt ein neues Revier suchen müssen. Und genau hier beginnen die großen Schwierigkeiten und gleichzeitig die Vision des "Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland" kurz BUND.

In Deutschland gibt es eine ganze Reihe von Lebensräumen für die Wildkatze: Vom Hunsrück über die Eifel und den Westerwald, den Taunus über den Spessart und das Hessische Bergland. Einziges Problem: es fehlt an den Verbindungswegen. Viele Katzen fallen dem Straßenverkehr zum Opfer. Deshalb will der BUND ein 20.000 Kilometer umfassendes Wegenetz aufbauen, von dem nicht nur die Wildkatze profitiert, sondern auch andere Wildtiere.

Korridore sollen Lebensräume verbinden

Zwischen den Wäldern sollen nicht nur Büsche und Bäume gepflanzt, sondern auch eigene Grünbrücken über Straßen gebaut werden, die den Wildtieren eine gefahrlose Überquerung ermöglichen sollen. Die Wanderung von einem Lebensraum zum anderen soll so erleichtert werden. Wie das funktioniert, das erfährt man während der Wanderung auf dem Erlebnispfad. Wer ein Smartphone dabei hat und eine entsprechende App kann per QR-Code zusätzliche Informationen, kurz und knackig, spannend und witzig, insbesondere für Kinder erzählt, rund um das Wildkatzen-Walderlebnis erfahren. Dies ist übrigens auch mit einem normalen Handy möglich.

Weglänge

8 Kilometer, 180 Höhenmeter

Reine Gehzeit

2 Stunden

Parken und Startpunkt

Wanderparkplatz Winterstein.Der Parkplatz liegt tief im Taunus und ist nur über eine schmale Zufahrtsstraße zu erreichen; entweder von Bad Nauheim (Ausschilderung „Waldstadion“ folgen, von da 4,2 km auf der Wintersteinstraße) oder von Ober Mörlen (im Ort von der b275/Usinger Straße beim Hinweis auf den Rewe-Markt in die Hasselhecker Straße einbiegen; die Wintersteinstraße erreicht man an der Autobahnraststätte Wetterau). Von dort sind es noch zwei Kilometer bis zum Parkplatz

ÖPNV-Verbindungen

Der Parkplatz ist nicht mit dem ÖPNV zu erreichen