Durch das Büdinger Hügelland

Unsere heutige Radtour führt uns auf einen Teil des RMV-Radweges Rain-Main-Vergnügen Route 6 und der Regionalparkroute Hohe Straße. Öffnet externen Link in neuem FensterZu den GPX-Daten

Wir starten am Bahnhof in Büdingen, fahren in Richtung des Kreisverkehrs, dann rechts über die Schienen und wieder rechts, dem Radwegweiser in Richtung Büches-Düdelsheim folgend.

Wir radeln jetzt durch Wiesen bevor wir am Ortseingang von Büches, vor dem Sportplatz nach links den Asphaltweg verlassen (1) und für ein paar hundert Meter auf Schotter weiterfahren.

Bald wechseln wir wieder auf Asphalt und radeln durch ein großes Regenrückhaltebecken, das Hochwasser des Seemenbachs aufnehmen soll. Nach Überqueren des Dammes rollen wir nach Düdelsheim und orientieren uns jetzt an der Beschilderung nach Calbach.

Noch in Düdelsheim beginnt ein Aufstieg, der es fürwahr in sich hat. Wohl dem, der ein E-Bike oder kräftige Waden hat, ansonsten heißt es jetzt ein Stück schieben. An der Echternacher Hütte (2) bietet sich die Möglichkeit, nach diesem anstrengenden Anstieg zu pausieren.

In rasender Fahrt geht es dann weiter abwärts nach Calbach, aber Vorsicht: Am Ortseingang wird der Weg sehr holprig!

Nach Überquerung der Hauptstraße im Dorf orientieren wir uns an der Wegweisung in Richtung Diebach. Jetzt kommt die nächste „Bergwertung“, die aber längst nicht so anstrengend ist wie der erste Anstieg.

Der geschotterte Waldweg ist gut ausgezeichnet!

Wir überqueren die Landesstraße auf einer Brücke und stoßen auf die Regionalparkroute „Hohe Straße“. Das rote Dreieck wird uns jetzt ein Stück begleiten (3).

Kurz bevor wir Vonhausen erreichen, wechseln wir die Straßenseite und folgen dem roten Pfeil bergan zur Evangelischen Kirche Herrnhaag.

Diebach am Haag, Lorbach und Vonhausen bilden seit langem das Kirchspiel Haag. Die Kirche selbst brannte 1818 aus. Der Neubau verzögerte sich, weil sich die drei Gemeinden über den Standort nicht einigen konnten. So dauerte es bis zum Jahre 1835 bis die heutige Kirche eingeweiht werden konnte.

Wir fahren unterhalb der Kirche und folgen der Regionalparkroute und nehmen dabei den „Abzweig Herrnhaag“. Wir fahren jetzt für rund 200 Meter entlang der Landesstraße und biegen dann nach rechts.

Der Herrnhaag (4) wurde im Jahre 1738 durch den Reichsgrafen von Zinzendorf gegründet. Er kam aus Sachsen und fand hier mit seiner lutherisch-pietistischen Glaubensgemeinschaft, der Herrnhuter Brudergemeinde, Zuflucht. 1.000 Menschen lebten hier in einer „Lebens- und Dienstgemeinschaft“, bei der Standesunterschiede weitgehend aufgehoben waren.

Graf Gustav Friedrich von Ysenburg–Büdingen, Nachfolger von Ernst Casimir, der den Glaubensflüchtlingen Zuflucht gewährt hatte, verlangte von den Herrnhutern einen Untertaneneid, den diese verweigerten. Daraufhin verwies Gustav Friedrich die Herrnhuter des Landes, so dass die wirtschaftlich äußerst erfolgreiche Gemeinschaft schon 15 Jahre nach ihrer Gründung wieder aufgelöst wurde.

Danach wurde die Siedlung Sommersitz der Grafen zu Ysenburg-Büdingen. Lager der Truppen Napoleons, Quartier des Reichsarbeitsdienstes und Gefangenenlager während der Zeit des Nationalsozialismus.

Heute arbeitet der Verein der Freunde des Herrnhaags an der Renovierung der Gebäude. Zudem hat sich hier die Sozietät Herrnhaag, eine ökumenische Lebensgemeinschaft, etabliert, in der Erwachsene und Kinder, Singles und Familien miteinander unter einem Dach wohnen und als Christen das Leben gemeinsam gestalten wollen.

Nach Besichtigung der Anlage können Sie testen, wie tief der Brunnen ist, indem Sie etwas von Ihrem kostbaren Wasser hineinkippen. „Bitte keine Steine!“ Und staunen Sie, wie lange das Wasser bis zum Boden des Brunnens braucht.

Nach Besichtigung der Anlage fahren wir ein kleines Stück an der Landesstraße zurück und folgen dann weiter der Radwegweisung.

Auf einem Hohlweg radeln wir jetzt ein kleines Stück, gut beschattet, und kommen dann zu einer Besonderheit der Regionalparkroute, den Erlebnispunkten (5).

Hier sind es mehrere Liegestühle und besondere Aussichtspunkte, die den Herrnhaag, die Ronneburg und die Burgruine Hardeck in den Blick nehmen.

Zwischen den Feldern fahren wir weiter bis wir schließlich die Bundesstraße 457 erreichen (6). Jetzt verlassen wir die Hohe Straße und folgen einfach der Radwegweisung in Richtung Bahnhof Büdingen.

Unbedingt empfehlenswert ist am Landratsamt in Büdingen der kleine Umweg über die Altstadt von Büdingen (7) mit mehreren Museen, dem Garten Kölsch und einer Vielzahl kulinarischer Angebote.

Länge

22 Kilometer

Höhenmeter

250

reine Fahrtzeit

2 Stunden

Startpunkt

Bahnhof BÜdingen