Radtour durch die Gemarkungen Friedbergs

Gräberfelder - Wüstungen - Siedlungen

Die 11. Archäologische Radtour führte im August 2014 durch die Gemarkungen von Friedberg. Zum Start trafen sich gut 60 Teilnehmer im Hof des Friedberger Wetterau-Museums. 

Zum Auftakt gab es bereits auf dem Elvis-Presley-Platz in Friedberg die ersten Informationen zu den Grabungen 2013 und den diesjährigen baubegleitenden Untersuchungen. Kreisarchäologe Dr. Jörg Lindenthal betonte, dass die Ergebnisse der vorgezogenen Grabungen des Vorjahres es ermöglichen, die Bauarbeiten ohne größere Behinderungen zu begleiten. Wie wichtig die weitere Fachbegleitung durch die Bodendenkmalpflege ist, zeigten zahlreiche römische und mittelalterliche Baustrukturen, die in diesem Jahr noch ergänzend aufgenommen werden konnten. So etwa der eindrucksvolle, 18 Meter tiefe Waagbrunnen oder auch mehrere römische Töpferöfen.

Nach diesem ersten Halt ging es bei bestem Sommerwetter über die Neutorgasse auf dem Äppelweinweg in Richtung Ockstadt. Hier wurde im Bereich der B3-Brücke über die Grabungen vor den Bauarbeiten der Umgehungsstraße 2005 berichtet.

Weiter ging es durch Ockstadt in südlicher Richtung zum Straßbach. Hier befindet sich heute unter Feldern und Wiesen verborgen ein für die Geschichte der Stadt Friedberg wichtiges Bodendenkmal, die Dorfwüstung Straßheim. Noch in der Mitte des 13. Jahrhunderts war Friedberg Tochterpfarrei der erstmals im Jahre 903 erwähnten Wüstung. Nachdem der Ort in der frühen Neuzeit aufgegeben wurde, blieb als letzter Bau die Kirche stehen. Ihre Ruine wird noch auf einer Zeichnung um 1770 wiedergegeben.

Über das Friedberger Industriegebiet Pfingstweide mit den Fundstellen einer römischen Villa Rustica und den Hausgrundrissen der mittleren Jungsteinzeit ging es weiter nach Friedberg-Bruchenbrücken. Hier liegt unter dem Neubaugebiet an der Südseite des Ortes eine der ältesten festen Siedlungsplätze Hessens. Es handelt sich hierbei um die 7.300 Jahre alte ältestbandkeramische Ansiedlung der ersten Ackerbauern und Viehzüchter.

Als letzter Halt wurde am Ossenheimer Wäldchen Rast gemacht, wo über Fundstellen in und um Ossenheim berichtet wurde. Gleichzeitig konnte man bei guter Sicht den fantastischen Ausblick über Friedberg und den gesamten Taunus bewundern. Nach drei kurzweiligen Stunden endete die Tour im Wetterau-Museum.

Öffnet internen Link im aktuellen FensterFlyer Archäologische Radtour 2014