Vier Seen und eine Scheune voller Käse

„Es ist schwer, ein Land zu regieren, das 264 Käsesorten hat“, so klagte einst Charles de Gaulle. Deutschland ist sicherlich nicht minder schwer zu regieren, ob es an den Wurst-, Brot- oder Biersorten liegt, wurde bis jetzt noch nicht wissenschaftlich erforscht.

Sicher ist, dass die Vielfalt an Käse in Deutschland geringer ist als in Frankreich; dass das nicht immer so bleiben muss, liegt an den vielen kleinen Käsereien, die sich in den letzten Jahren etabliert haben. Mit neuen Kreationen gehen sie ihren eigenen Weg und schaffen eine Vielfalt, an die vor einigen Jahren kaum jemand gedacht hätte.

Siegfried Baßner vom Dottenfelderhof in Bad Vilbel ist ein Beispiel. Ein weiteres Beispiel ist Reiner Wechs. Er bereichert in der Öffnet internen Link im aktuellen Fenster Käsescheune in Hungen die Landschaft. Diese Käsescheune ist das Ziel unserer heutigen Wanderung.

Wir starten am Sportplatz in Wölfersheim-Berstadt und wandern für einen knappen Kilometer auf dem bequemen Asphaltweg in Richtung Westen. Nach einer Rechtsbiegung kommen wir an eine Kreuzung, auf der wir nach links die Eisenbahngleise überqueren (1).

An der nächsten Kreuzung wenden wir uns nach rechts und stoßen nach einem weiteren knappen Kilometer auf den Sachsensee oder Barbarasee, wie er bei den Wölfersheimern heißt. Wie die anderen Seen, die wir heute noch besuchen, ist der Sachsensee ein Überbleibsel aus jener Zeit, als in der Wetterau über Tage Braunkohle abgebaut wurde.

Wenn sich der See von unserem Wanderweg entfernt, nehmen wir den nächsten Abzweig nach rechts (2) und laufen entlang eines Grabens. Wenn es lange geregnet hat, kann es hier sehr feucht werden; dann ist man mit wasserfesten Wanderstiefeln gut beraten.

Wir stoßen wieder auf die Eisenbahnschienen, die wir überqueren und direkt danach den Grasweg nach links gehen. Die Eisenbahnschienen gehören zur Strecke Friedberg-Wölfersheim-Hungen.

Die Strecke wurde ab Wölfersheim von der Bahn aufgegeben. Die Städte Hungen und Wölfersheim waren aber klug genug, die Bahnstrecke zu kaufen, nicht um sie zu betreiben, das wäre für zwei Städte zu teuer, aber um sie vor dem Abbau zu bewahren. Damit könnte eine eventuelle Reaktivierung in einigen Jahren mit wenig Aufwand ermöglicht werden.

Wir stoßen schließlich auf die Landesstraße, die Trais-Horloff mit Bellersheim verbindet. Wir überqueren die Straße und gehen jetzt wieder auf der linken Seite der Bahnstrecke (3). Vorbei an einem ehemaligen Haltepunkt laufen wir jetzt gut einen Kilometer entlang der Gleise.

An der zweiten Möglichkeit, die Bahnstrecke zu überqueren, gehen wir nach rechts, und folgen dem asphaltierten Weg (4). Halb links vor uns kommt Inheiden in den Blick, links einzelne Bauernhöfe. Wir nehmen den asphaltierten Weg nach links (5) auf die Bauernhöfe zu und dann wieder die erste Möglichkeit nach rechts und gehen immer weiter geradeaus, bis wir im Dörfchen Inheiden auf die Bundesstraße 489 stoßen.

Wir gehen jetzt nach links. Am Schienenübergang wenden wir uns nach rechts und wandern dann die Straße rechts der Schienen weiter nach Norden. Am Ende der Straße gehen wir nach rechts in den Birkenweg, an dessen Ende wir entscheiden können, ob wir die lange oder die kurze Tour wählen.

Nach links kommen wir nach Hungen, nach rechts zurück.

Wenn wir links gehen wandern wir auf dem Limesradweg, dem wir bis nach Hungen folgen können. Wir müssen einmal noch die Bundesstraße überqueren, einen Kreisel passieren und gelangen dann in das Städtchen Hungen. Nach einer Weile kommt rechts zwischen den Bäumen das Schloss Hungen in den Blick.

Das Schloss wurde Mitte des 15. Jahrhunderts anstelle einer älteren Burganlage errichtet. Mitte der 70er Jahre kam es in Privatbesitz und wurde aufwändig restauriert.

Vorbei am Schloss wenden wir uns nach rechts und überschreiten abermals die Gleise, diesmal aber nicht die der stillgelegten Bahnstrecke, sondern es handelt sich um die Strecke Gelnhausen-Gießen. Jetzt ist das Ziel unserer nächsten Pause schon ausgeschildert, die Öffnet internen Link im aktuellen FensterKäsescheune in der Brauhofstraße.

Nachdem wir uns ordentlich gestärkt haben, kann man noch ein bisschen durch die Altstadt schlendern, das Schloss besuchen oder sich wieder auf den Heimweg machen. Dazu überqueren wir erneut die Gleise und laufen wie auf dem Hinweg entlang der Bundesstraße auf dem Gehweg. Kurz hinter dem Verkehrskreisel überqueren wir die Bundesstraße 489 und folgen dem Radwegschild „Seengebiet Trais-Horloff“.

Wir sind jetzt wieder auf dem Limesradweg und laufen einen knappen Kilometer schnurstracks geradeaus durch das Dörfchen Inheiden. Mit der Seestraße stoßen wir schließlich auf das durch Schranken abgesperrte Ferien- und Freizeitareal am Trais-Horloffer See (7), wo wir auf den gemütlichen Bänken die Seele baumeln und die Füße im Wasser wippen lassen.

Wir wandern auf der Ostseite des Sees und kommen über die Riedgasse und die Bellersheimer Straße nach Trais-Horloff. Hinter der Kirche gehen wir nach links und stoßen alsbald auf die Horloff, die uns linker Hand ein kleines Stück begleitet (8).

Rechts von uns ist der „Obere Knappensee“, schon der Name deutet auf seine Bergbauvergangenheit zurück. Gut 500 Meter hinter dem Friedhof gibt es nach rechts eine Möglichkeit, einen Blick auf den See zu werfen.

Wir wandern weiter, bis auf der linken Seite, hinter Bäumen, die Kläranlage zu sehen ist. Die nächste Abzweigung nach rechts gehört uns, und wir laufen auf den Hungener Ortsteil Utphe zu.

Gleich am Ortseingang wenden wir uns nach links und laufen am Heegweg. Hier sollten wir den kleinen Exkurs zur Vogelbeobachtungshütte nehmen. Ein unvergleichlicher Blick auf den „Unteren Knappensee“, der sich zu einem wahren Vogelparadies entwickelt hat, belohnt uns für den kleinen Abstecher (9).

Zurück am Heegweg folgen wir diesem weiter, nehmen eine Rechts- und nach 300 Metern eine Linkskurve und gehen kurz vor der Feuerwehr nach links den betonierten Weg in Richtung Süden. Bald schon kommt halb rechts Berstadt in den Blick.

Wir bleiben auf unserem Asphaltweg, orientieren uns nach rechts und stoßen schließlich auf die Bundesstraße 489, der wir nach links ein kleines Stückchen auf dem Seitenstreifen folgen. An der Ampel gehen wir in den Ort hinein und müssen der Niddaer Straße noch gut 700 Meter bis zu unserem Ausgangspunkt folgen.

Länge

21 Kilometer, die Abkürzung 15 Kilometer

Höhenmeter

140

reine Gehzeit

mehr als vier Stunden

Streckenqualität

unbefestigt, nach einer langen Regenperiode ist der Weg nicht zu empfehlen

Startpunkt

Sportplatz in Wölfersheim Berstadt

Anfahrt

Über die A 45, Abfahrt Wölfersheim, Richtung Hungen. Dort, wo die Bundesstraße 455 nach rechts abknickt, fahren wir links in den Ort und immer geradeaus bis zum Ortsausgang. Am Sportplatz sind genügend Parkplätze.

Einkehr

 Käsescheune Hungen