Evangelische Walburgiskirche zu Bindsachsen

Auf der Anhöhe am Zusammenfluss des Wolfsbaches und des Hainbaches wurde circa 1100 nach Christi eine romanische Kapelle erbaut. Sie wird der heiligen Walburga geweiht, einer englischen Missionarin, die mit ihren beiden Brüdern im Altmühltal tätig war.

1470 – 1480 erhält die Kirche ihr heutiges Aussehen. Um Überfälle zu verhindern, wird sie zur Wehrkirche und mit einer Mauer umgeben. Circa 1540 wird die Grafschaft Isenburg und mit ihr Bindsachsen nach dem hessischen Recht von 1528 zur Reformation evangelisch. 1584 wird die Kirche mit der Beschaffung von Kirchenbänken für den Predigtgottesdienst zugänglich. 1694 werden Emporen eingezogen und die Fenster vergrößert, um der größeren Bevölkerung gerecht zu werden.

Am 7. September 1796 erleidet die Walburgiskirche das gleiche Schicksal wie viele deutsche Kirchen und wurde von napoleonischen Truppen geplündert und verunstaltet. 1812 wird ein Abriss und Neubau geplant, aus Geldmangel wird aber lediglich eine Renovierung durchgeführt. 1901 wird dieses abermals durchgeführt. 1966 folgt die dritte Planung eines Umbaus bzw. Abrisses. Das Gebäude wird aber erhalten und die Inneneinrichtung entfernt. Wiedereingeführt werden Orgel, Kanzel und Bänke in den Jahren von 1987 bis 1994.

(Reinhold Rausch, gekürzt)