Burg Münzenberg

Eine der bedeutsamsten Burgen der Stauferzeit liegt in der Wetterau. Wenn man die beiden Türme von Burg Münzenberg in der Ferne sieht, kann man noch heute einen ersten Eindruck davon bekommen, was Reisenden im 13. Jahrhundert beim Anblick wohl durch den Kopf gegangen sein muss.

Der Dienstmann Konrad von Hagen und Arnsburg hatte dort seine Stammburg. Er war zwar kein Fürst oder Graf, diente jedoch dem damals mächtigsten Mann der Welt: Kaiser Friedrich I., den man wegen seines roten Bartes "Barbarossa" nannte. Die Burg Münzenberg im nahe gelegenen Arnsburg genügte allmählich nicht mehr den Ansprüchen der Familie, die zu Reichtum und Macht gelangt war. Deshalb suchte man einen Ort, der eine mächtigere Burganlage, die weithin sichtbar ist, tragen sollte. Ganz in der Nähe befand sich ein Bergrücken, der unbebaut war. Diese Anhöhe, der Münzenberg, konnte durch Tausch vom Kloster Fulda in die Hände der Arnsburger gelangen. Unter der Leitung des Sohnes von Konrad von Hagen und Arnsburg entstand eine neue, größere und mächtigere Burganlage.

Auf das 12. Jahrhundert werden die innere Ringmauer, der östliche Bergfried und der südliche Palas datiert, wesentliche Teile des romanischen Ursprungsbaus. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die Burg Münzenberg - zumindest teilweise - zerstört. Beim Wiederaufbau wurde zugleich der Bau des zweiten Bergfried begonnen. Bis zum Ende des 13. Jahrhunderts waren die Grafen von Hanau und von Falkenstein Herren der Burg. Vermutlich noch im 13. Jahrhundert errichteten die Falkensteiner auf der Nordseite der Burg einen neuen Palas mit angrenzenden Wirtschaftsbauten, führten den Bau des begonnenen Westturms fort und befestigten die Mauernanlagen. Seit der Zeit um 1600 wurde Burg Münzenberg nicht mehr unterhalten.

Der östliche Bergfried ist rund und hat einen hoch liegenden Eingang, welcher über eine stabile Stahltreppe erreichbar ist. Die Aussicht vom Turm ist beeindruckend. Im Turm befindet sich außerdem ein Verlies. Der romanische Palas zeigt einige sehr schöne Details romanischer Baukunst. Das östlich an den Palas anschließende - ursprünglich einzige - Burgtor mit darüber gelegener Kapelle stammt ebenfalls aus dem 12. Jahrhundert. Territorial kam die Burg Münzenberg Anfang des 19. Jahrhunderts zu Hessen-Darmstadt, 1935 wechselte der Grundbesitz aus überwiegend Solmser Hand an den Staat Hessen.

Im Sommer finden auf der Burg Feste, Märkte und Theater statt. Jedes Jahr zu Pfingsten findet der Mittelaltermarkt Münzenberg statt.

Buchbare Führungen, Sonderführungen sowie Öffnungszeiten finden Sie hier.

Historische Erlebnisführungen werden angeboten über den Freundeskreis Münzenberg e.V. und weitere Themenführungen über SPAU GmbH.

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